Wir haben schon viel Glück, leben wir doch inmitten aufregender Veränderungen – aber was wir am meisten an Berlin lieben, ist, dass die Vergangenheit immer ganz nah ist, und ein Spaziergang durch die Stadt kann die Sicht leicht ändern, basierend auf der Geschichte, die einen umgibt. Vor einigen Wochen hat ein Miniloft-Gast uns einige Fotos von ihrem Besuch in der Stadt gezeigt. Sie war das letzte Mal vor dem Fall der Mauer hier.

Beim Betrachen der Fotos wurde aus klar, wie schnell die Zeit vergeht und wie schnell sich die Stadtlandschaft neue Plätze zu eigen gemacht hat und sich neu erfunden hat oder auch Orte, die sich, geschichtlich betrachet, plötzlich öffnen. Diesen November jährt sich der Fall der Mauer zum 25. Mal: 25 Jahre in denen Familien nicht mehr getrennt sind und Berlin wieder zu einer Stadt zusammengewachsen ist.

Im Laufe der Zeit haben wir gesehen, wie sich die Narben mit Leben füllen, die die Teilung der Stadt in der letzen Hälfte des 20. Jahrhunder geprägt hatte. Mauerpark wurde ins Leben gerufen, der ehemalige Todesstreifen ist nun ein freundlicher Ort für Familien (feste), Musikveranstaltungen, Freunde treffen und dem sonntäglichen Flohmarkt, der Besucher aus aller Welt anlockt. Wir haben bereits kürzlich in einem unserer Blogs berichtet, dass um die Ecke von den Minilofts, und einem ehemaligen Grenzübergang ein ecomarketam Nordbahnhof eröffnet hat.

Aber nicht nur die Grenzübergänge sind verschwunden. Eine der größten Veränderungen ist sicher der Umzug des Deutschen Bundestages nach Berlin und welchen Einfluß dieses offizielle Bekenntnis sich auch auf die innerstädtische Baulandschaft auswirkt, wie Matthew in seinem Video erklärt. Durchweg ist der Prozeß von Neubauten und Wiederaufbauten eine der vielen neuen Möglichkeiten, wie Berlin sich eine neue Identität für sich und seine Bewohner geschaffen hat.

Ein Blick auf die alten Fotos ist ein sachlicher Hinweis, dass die Mauer Vergangenheit ist, und das Berlin wirklich eine Stadt ist – ein Ort an dem die Zeit nicht stehengeblieben ist und deshalb geht das Leben auch weiter. Mit Blick auf einen weiteren Jahrestag und wieder ein Jahr ist Berlin und weiter weg von der Vergangenheit ist es doch einen Ehre, sich an die alten Tage zu erinnern und es hilft zu verstehen, wie ungeheuerlich doch diese Zeit Ende 1989 war und wie weit Berlin gekommen ist.

Wenn Sie innerhalb der nächsten Monate nach Berlin kommen, erkunden Sie doch mal diese Unterschiede. Ob nun über ein App Ausstellungen oder folgen Sie dem Berliner Mauerweg, die Mauer mag ja verschwunden sein, aber ihr Erbe – in den letzten 25 Jahren nach der Wiedervereinigung – sollte man nicht vergessen.

Leseemfehlung:
Cees Noteboom’s Roads to Berlin“ - leider nur auf englisch erhältlich.

Außerdem: eine Vielzahl von Dokus über Berlin auf Youtube

Besonderen Dank an Maggie Moran aus Australien, die uns diese Bilder gezeigt hat. Es ist schon fasznierend, Alltagsfotos aus einer anderen Zeit anzuschauen.

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