Yael Bartana erforscht die visuellen Sprachen der Identität und der Gedenkpolitik. Zu ihren künstlerischen Motiven gehören öffentliche Rituale, Zeremonien und soziale Praktiken, die kollektive Identitäten stärken sollen. Ein häufiger Bezugspunkt ist das nationale Bewusstsein Israels, ihres Geburtsortes. Die verschwimmenden Grenzen zwischen Realität und Fiktion und Fragen des 'Was wäre wenn' sind wiederkehrende Themen ihres Werks.

Neben einigen ihrer frühen und jüngeren Arbeiten wird in der Ausstellung eine neue Videoinstallation vorgestellt, die Bartana exklusiv für die Ausstellung konzipiert und in Berlin produziert hat. Die Arbeit hinterfragt politische Erwartungen von Erlösung oder kollektiver Erlösung. Einmal mehr wird Bartana künstlerisch alternative Realitäten inszenieren, die dem Betrachter neue Perspektiven eröffnen. Bartana schöpft aus der deutsch-jüdischen Erfahrung, aus Vergangenheit und Gegenwart, und fördert Szenen aus dem kollektiven Unbewussten zutage.

Zwischen 2006 und 2011 arbeitete Yael Bartana in Polen, wo sie die Trilogie And Europe Will Be Stunned produzierte, die von einer imaginären Bewegung von Juden handelt, die nach Polen zurückkehren, inspiriert durch das zionistische Projekt. Die Trilogie war Polens Beitrag zur Biennale in Venedig 2011. The Guardian setzte sie kürzlich auf Platz neun der Liste der besten Kunst des 21. Jahrhunderts.

Die Ausstellung läuft bis zum 10. Oktober. Eintrittszeiten und -preise können auf der Website des Jüdischen Museums eingesehen werden.


Raumansicht Yael Bartana: Redemption Now, Jüdisches Museum Berlin, Foto: Yves Sucksdorff


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